Ebertplatz ist kein Partyhotspot – SPD fordert Platzkonzept unter Corona-Bedingungen

Für  nicht durchdacht hält die SPD die Pläne von Oberbürgermeisterin Reker, den Ebertplatz offensichtlich zum Party-Hotspot machen zu wollen. Auf die Frage, wo Feiernde sich aufhalten sollten, wenn andere Plätze und Straßen gesperrt würden, verwies die Oberbürgermeisterin auf den Ebertplatz, „der ist ganz wunderbar“.

„Die Aussage zeigt, dass die Oberbürgermeisterin schon lange nicht mehr auf dem Ebertplatz war“, ärgert sich Regina Börschel, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt und Ratskandidatin für den Wahlkreis, in dem der Ebertplatz liegt. „Die Situation am Ebertplatz ist mitnichten wunderbar, sondern noch immer sensibel und fragil. Denn er ist noch immer ein Drogenumschlagplatz. Und jetzt will man die Feiernden dort hinschicken? Das ist gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern im Agnes- und Eigelsteinviertel, aber auch gegenüber Polizei und Ordnungsamt unverantwortlich, die dann auf dem unübersichtlichen Platz für Ordnung sorgen müssen“, so Börschel. Auch wenn die Sofortmaßnahmen dazu beigetragen haben, dass der Platz der Bevölkerung ein Stück zurückgegeben werden konnte, sind die Probleme noch lange nicht gelöst. Deshalb drängt die SPD auf eine schnelle und nachhaltige Umgestaltung des Ebertplatzes.

Für SPD-Oberbürgermeisterkandidat Andreas Kossiski offenbart Rekers Vorschlag pure Hilflosigkeit. „Die Sperrung einzelner Plätze löst keine Probleme, sondern verdrängt sie nur.“ Erst wurde der Brüsseler Platz gesperrt. Folglich wichen seine Gäste bis zum Stadtgarten aus. Jetzt sollen sie zum Ebertplatz geschickt werden. „Anstatt auf den Beistand des Heiligen Florian zu setzen, braucht es ein Konzept, wie man größere Ansammlungen regulieren und mit einer guten Ansprache dafür sensibilisieren kann, sich unter Corona-Bedingungen vernünftig zu verhalten. Das wäre mein Ansatz als Oberbürgermeister. Denn Menschen wollen nach Zeiten des Lockdowns draußen sein und werden draußen sein. Damit müssen wir umgehen“.