Die SPD im Kölner Stadtrat erteilt Plänen eine entschiedene Absage, das Laurenz-Carré in der Innenstadt ohne bezahlbares Wohnen zu planen. Michael Frenzel, stadtentwicklungspolitischer Sprecher: „Uns ist zu Ohren gekommen, der Investor im Laurenz-Carré wolle sich vor dem Bau von Sozialwohnungen drücken. Das ist mit uns nicht zu machen und widerspricht auch den wohnungspolitischen Beschlüssen des Stadtrats.“
Das Laurenz-Carré zwischen Altstadt, Dom und Hohe Straße ist ein Filetgrundstück in der Kölner Innenstadt. Frenzel: „Es kann nicht sein, dass in der Innenstadt nur Luxuswohnungen gebaut werden und die bezahlbaren Wohnungen an den Stadtrand gedrängt werden. Das ist mit der SPD nicht zu machen. Wir fordern gemischte Quartiere in der ganzen Stadt.“
Auch beim laufenden Bebauungsplanverfahren ist aus Sicht der SPD das Kooperative Baulandmodell Köln zweifelsohne anzuwenden. Dies sieht vor, dass mindestens ein Anteil von 30 % der Geschossfläche Wohnen im öffentlich geförderten Wohnungsbau zu errichten ist. Unabhängig davon ist der Ratsbeschluss aus dem Jahr 2010 zum „Handlungskonzept Preiswerter Wohnungsbau“ zu beachten, der 30 % geförderten Geschosswohnungsbau in Baugebieten mit städtischen Grundbesitz vorsieht.
Für das betroffene Grundstück besteht ein Erbpachtvertrag zwischen der Stadt und dem Investor, der vor einer Neubebauung noch geändert werden muss. „Die Stadt hat eine ausgezeichnete Verhandlungsposition: entweder der Investor hält sich an die städtischen Regeln oder es gibt keine Änderung des Pachtvertrags. So einfach ist das. Es ist uns völlig unverständlich, dass Frau Reker das nicht schon lange durchgesetzt hat. Aber dann muss der Stadtrat hier eine klare Ansage machen“, kündigt Frenzel abschließend einen Antrag für die nächste Ratsrunde an, der den anderen demokratischen Fraktionen angeboten werden soll.