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Studi-Wohnen am Justizzentrum: Stadtrat muss Farbe bekennen

Frei werdendes Hochhaus-Grundstück für Wohnungen nutzen. AStA der Uni Köln unterstützt Initiative für günstiges Wohnen für Studierende und Azubis. Entscheidung im morgigen Stadtrat.

Seit Juli steht fest: Das Kölner Justizzentrum zieht an einen neuen Standort. Dadurch wird das Grundstück frei und liefert damit eine große Chance für bezahlbares Wohnen. Die SPD-Fraktion will diese Chance für studentisches Wohnen nutzen.

Michael Frenzel, Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss: „Das bisherige Grundstück des Justizzentrums eignet sich hervorragend für bezahlbare Studi- oder Azubiwohnungen. Die Anbindung ist ideal und die Nähe zur Uni gegeben. Wir brauchen dringend bezahlbare Wohnungen in Köln – die Stadt muss eine solche Riesenchance unbedingt ergreifen.“

Konkret fordert die SPD in ihrem Antrag, für das Gelände einen Bebauungsplan aufzustellen, der eine Nutzung für bezahlbares Wohnen vorsieht. Im Idealfall soll das Land NRW das Projekt selbst oder über ihre Beteiligungsgesellschaft BLB durchführen. Dazu sollen Stadtverwaltung, Land und BLB Gespräche führen und eine gemeinsame Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Diese soll klären, ob das bestehende Hochhaus umgebaut werden kann oder ob es einem Neubau weichen müsste.

Jan Diers, Sozialreferent des AStA der Universität Köln, unterstreicht die Notwendigkeit von günstigem studentischen Wohnen: „Wir finden die Initiative richtig. Am Beispiel der benachbarten Arbeitsagentur sieht man, welche negativen Folgen es haben kann, wenn ein solches Gebäude an den Meistbietenden verkauft wird. Aus Sicht des AStA ist wichtig, dieses Problem konstruktiv zu lösen, damit hier bezahlbarer Wohnraum entsteht. Die sinnvollste Lösung wäre ein vom Kölner Studierendenwerk betriebenes Wohnheim, denn nur dort können sich Studierende mit Bafög überhaupt noch eine Wohnung in Köln leisten – leider gibt es viel zu wenige Plätze in den Wohnheimen.“

Eine Anfrage der SPD-Fraktion hatte ergeben, dass die Stadtverwaltung bislang noch keine Ideen hat, was mit dem Justizzentrum passieren soll. Jetzt liegt ein Vorschlag der SPD auf dem Tisch, der einen Beitrag zum Kampf gegen die Wohnungsnot und damit eines der drängendsten Probleme unserer Stadt leistet.

Michael Frenzel