Es ist lange beschlossen: Der städtische Großmarkt in Raderberg soll dort schließen und Ende 2023 in ein modernes Frischezentrum in Marsdorf umziehen. Bereits 2007 hat das der Rat entschieden. Bislang kommt das Projekt aber nicht voran – wie so viele wichtige Projekte in Köln.
Die SPD-Fraktion hat daher einen Antrag eingebracht, um die Tatenlosigkeit der Verwaltung zu beenden und endlich in die konkrete Umsetzung zu starten. CDU und Grüne stören sich aber offenbar nicht an dem Stillstand. In den vergangenen Ratssitzungen sah sich das selbst ernannte „Gestaltungsbündnis“ nicht in der Lage, über das Frischezentrum zu diskutieren und vertagte den Antrag ein ums andere Mal. Im Rat heute haben sie es erneut vermieden, Flagge zu zeigen und dem Projekt den dringend nötigen Schub zu verleihen. Sie erklärten den Antrag für erledigt und stimmten erst gar nicht ab.
Joisten kritisiert: „CDU und Grüne betreiben Klientelpolitik. Sie schieben das Thema weiter auf die lange Bank, in der Hoffnung, damit im Kölner Westen Stimmen zu gewinnen. Verantwortungsvolle Politik für Köln im Sinne aller Menschen sieht anders aus!“
Der Umzug des Frischezentrums ist auch für das Thema Wohnen wichtig. Denn weitere Verzögerungen gefährden auch die Parkstadt Süd, die auf dem ehemaligen Großmarkt-Gelände entstehen und viele neue Wohnungen bringen soll. Auch den Händler*innen des Großmarktes ist es nicht zuzumuten, sie weiter im Dunkeln tappen zu lassen, nur weil die Verwaltung bis heute kein Konzept und keine Planung für Marsdorf vorlegen kann.
Das muss sich ändern, findet die SPD: „Wir brauchen das Frischezentrum in Köln, das gehört zur Daseinsvorsorge. Davon profitieren alle Kölnerinnen und Kölner durch ein frisches und vielfältiges Angebot auf unseren Wochenmärkten, in der Gastronomie und in den Lebensmittelgeschäften. Es ist höchste Zeit, dass die jahrelange Hängepartie endlich endet“, unterstreicht der Fraktionsvorsitzende Christian Joisten.
Die SPD-Fraktion konnte immerhin erreichen, dass die Verwaltung wieder Gespräche mit den Großmarkthändler*innen führt. „Wir erwarten, dass die Verwaltung daraus den notwendigen Schwung für eine zügige Umsetzung mitnimmt“, so Joisten weiter.