Kinotickets, Turnschuhe oder Fernseher – mittlerweile gibt es ja (fast) nichts mehr, was man nicht über das Internet bestellen kann. Die Digitalisierung kann und muss aber auch für weitaus weniger profane Dinge genutzt werden: zum Beispiel die Verringerung des Autoverkehrs in der Innenstadt. Wie das funktionieren soll? Mit einem individualisierten, digitalen Parkleit-System. Einen entsprechenden Antrag bringt die SPD-Fraktion in den heutigen Verkehrsausschuss ein.
Im Städten wie Rotterdam ist es bereits Realität: Besucher buchen von unterwegs über das Internet einen Parkplatz mitten in der Innenstadt. Das ist nicht nur praktisch, sondern verringert den Autoverkehr erheblich. Andreas Pöttgen, verkehrspolitischer Sprecher: „In Spitzenzeiten sind bis zu 30 Prozent der Autofahrer in Großstädten nicht zielgerichtet von A nach B unterwegs, sondern suchen einen Parkplatz. Ein individualisiertes Parkleitsystem bietet also enormes Potenzial, den Autoverkehr zu reduzieren.“
Eine Buchung soll über eine App oder eine Telefonhotline möglich sein. „Und zwar nicht nur für Parkhäuser in der City. P&R-Parkplätze sollen ebenfalls in das System aufgenommen werden. Denn jedes Auto, das nicht in die Innenstadt fährt, sorgt für Entlastung“, so Pöttgen.
Wichtig ist natürlich auch, das neue Parkleit-System in Köln und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen und zu bewerben. Pöttgen: „Das muss crossmedial und insbesondere in touristisch relevanten Medien passieren. Perspektivisch sollten wir aber auch schon über eine Vernetzung der Parkleit-Informationen mit Navigationsgeräten nachdenken. Köln hat hier die Chance, deutschlandweit als digitaler Pionier voranzugehen und nicht nur die Autobelastung zu senken, sondern auch die Umwelt und Gesundheit der Menschen zu schonen.“