Die NRWSPD war in der Bildungspolitik in der Regierung bis 2017 nicht mehr erkennbar. Deshalb hinterfragt die Arbeitsgruppe „Beste Bildung“ des Landesvorstands die eigene Arbeit kritisch und hat sich auf den Weg gemacht, Fragen zur Neuausrichtung des Bildungssystems zu stellen.
Unsere Gesellschaft verändert sich rasant. Digitalisierung und Globalisierung stellen das Bildungssystem vor enorme Herausforderungen. Besonders das Schulsystem muss sich anpassen und eine radikale Neustrukturierung vornehmen. Die SPD steht für Gerechtigkeit und Teilhabe und muss sich damit auseinandersetzen, was Bildungsteilhabe in Zusammenhang mit Zuwanderung, Geschlechtergerechtigkeit und wachsender Heterogenität eigentlich bedeutet.
Die Aufgaben der Schule gehen weit über reine Wissensvermittlung hinaus. Durch Armut und steigende Ungleichheit wird die pädagogische Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus allen sozialen Schichten anspruchsvoller. Dies führt dazu, dass das Schulkollegium der Zukunft aus Lehrpersonal, pädagogischen Fachkräften und weiteren Berufsgruppen bestehen wird, die unsere Kinder und Jugendlichen auf ihre Zukunft vorbereiten und daher Hand in Hand arbeiten müssen. Nur so können auch Inklusion und Integration erfolgreich gelingen.
Deshalb positionieren wir uns zur Ganztagsschule, Schulsozialarbeit, Schulen im Quartier und als Lebensraum für Kinder und Jugendliche. Eine Voraussetzung ist, dass der Staat auskömmlich finanzierte Schulen vorhält, damit Privatschulen nicht zunehmen. Wir brauchen eine (!) SPD-Vision, nicht eine der Ebenen oder der Ressorts. Mit der Arbeitsgruppe wirkt die NRWSPD intensiv an der inhaltlichen Ausgestaltung mit.
Dazu brauchen wir eine Abkehr vom „Schulfrieden“ und eine neue Streitkultur: was Schule in Zukunft leisten muss, welche Anforderungen zukünftig an unsere Kinder und Jugendliche gestellt werden und wie wir Schulen bestmöglich unterstützen können. Dies müssen Fragen zur Erneuerung sein. Auf dem Landesparteitag am 23.6.2018 werden wir deshalb erste Thesen zur Neubesinnung vorlegen.